Donnerstag, 20. März 2014

Rezension zu "Schwanengrab" von Petra Schwarz

Vielen Dank für die Bereitstellung des Leseexemplars an Lizzynet.

Inhalt

Sam zieht mit ihrem Vater nach dem Tod der Mutter aus Amerika nach Deutschland. Doch obwohl sie gut Deutsch kann, ist das natürlich eine schwierige Situation für sie, welche nicht dadurch vereinfacht wird, dass sie in der Schule merkwürdig angesehen wird. Doch auch an anderen Orten sieht man sie komisch an und so wird ihr gleich am ersten Tag in der Schule viel Hass von Seiten der Mitschülern entgegengeworfen. Sie macht sich auf die Suche nach dem Grund (welcher dieser ist, verrate ich lieber noch nicht, lest euch also bitte auch vor dem Lesen den Klappentext oder andere Beschreibungen nicht durch!) und stößt dabei auf viele verschiedene Charaktere. Dabei spielt auch die Liebe eine Rolle.

Hintergrund

Und schon wieder eine Geschichte in der jemand (der dazu auch noch irgendein Elternteil verloren hat) seinen Heimatort verlassen muss und in eine neue Stadt zieht. Manchmal habe ich den Eindruck, dass man bei vielen Büchern die ersten 30 Seiten überspringen könnte, weil sie ja doch immer nur das gleiche behandeln. Na ja...so geht es hier also besonders am Anfang viel darum, wie sich Sam in der neuen Umgebung zurecht findet. Außerdem besteht das Buch hauptsächlich aus Krimi-Elementen und meiner Meinung nach kann man von einem Thriller nicht reden. Dazu gibt es natürlich eine Liebesgeschichte-gehört wohl jetzt immer dazu...

Meine Meinung

Wie bereits zuvor geschildert ist die Hauptthematik hier ziemlich klischeehaft. Dazu oberflächliche Charaktere, wie der Nerd und die Zicken. Der Einstieg fällt einem allerdings dafür sehr leicht und man findet auch schnell zu Sam und kann sich sehr gut mit ihr identifizieren. Außerdem hält sich das Buch nicht lange mit Beschreibungen der Grundsituation am Anfang auf-das Buch starrte rasant direkt am Anfang. Danach ist es allerdings so, dass 100 Seiten nichts passiert (beziehungsweise fast nichts). Man weiß schon viel vom Klappentext und so war der Anfang eher langweilig. Spannung entwickelte sich hier leider gar nicht und richtig heftig wurde es während des ganzen Buches nicht. So ist das Buch allerdings für 12-Jährige LeserInnen sicherlich sehr spannend, wenn man die ersten 100 Seiten um hat. Denn am Ende nimmt das Buch noch an Fahrt auf und natürlich möchte man auch wissen, wie es weitergeht. Blöd ist da aber, dass die Autorin einige Themen anreißt und sie dann nicht vollendet. Was das Buch dann aber rettet ist für mich der tolle Schreibstil. Es lässt sich leicht lesen, aufgelockert durch gute Dialoge.

Fazit

Ein Buch, dass am Anfang eher langweilig ist und erst dann an Fahrt aufnimmt. Außerdem sind die Charaktere eher schwach, man kann sich aber gut mit der Hauptfigur identifizieren und der Schreibstil ist super!

2, 5 von 5 Sternen 

Dienstag, 11. März 2014

Kurzgeschichte "Anton"

Heute gibt es wieder eine neue Kurzgeschichte, die noch ziemlich frisch ist. Schreibt mir einfach in die Kommentare, was ihr von der Geschichte haltet!


Anton

 Der Junge stand, wie jeden morgen schon eine halbe Stunde bevor sein Bus fuhr an der Bushaltestelle. Er wusste genau, wann wer kommen würde und wer sich verspätete. Wollte der Busfahrer schon losfahren, obwohl die, die oft zu spät kamen noch nicht da waren, hielt er den Bus auf. Entweder verwickelte er den Fahrer in ein Gespräch, legte sich vor den Bus oder täuschte irgendein akutes Krankheitsbild vor, bis der letzte Passagier kam. War  die Person jedoch krank, entschuldigte er sich höflich.

Er hieß Anton. Der Name war alt, aber er selbst sehr jung. Er liebte die Wörter blau und Murmel, weil das L da so schön weich klang und er liebte gedruckte Buchstaben auf chlorfrei gebleichten Papier und den Geruch der Seiten. Außerdem liebte er das Gefühl bei einer Rückwärtsrolle, wenn der Kopf gerade zwischen den Knien ist und man fast nach rechts oder links kippt. Manchmal blieb er für Minuten in dieser Position. Sein Traum war es Astronaut zu werden, denn dieser Wunsch kam von innen und nicht von außen, was schwierig war, da ihm immer alle sagen wollten, was er gut und nicht so gut konnte. Zugegeben, er konnte nicht gut schwimmen, aber das lag hauptsächlich am Wasser, denn das mochte ihn nicht. Und ja, er hatte noch nie eine Sportmedaille gewonnen, aber wenn er es gewollt hätte, hätte er es sicher geschafft-vielleicht….

Er hatte ein kugelrundes Gesicht und war auch sonst eher stämmiger gebaut-schwere Knochen eben. Dafür hatte er eine weitere Gabe: Wenn er Gebäck aß, konnte er genau erkennen, welche Inhaltstoffe dieses besaß. So sagte er in der Weihnachtszeit beim Spekulatius Essen oft: „Mmmh…mit Natriumhydrogencarbonat-so muss das sein!“

Auch am 07. März 1997 stand er an der Bushaltestelle. Nicht pünktlich, aber zu früh um 06:43 Uhr. Zur selben Zeit ging eine Frau in Ohio gerade rückwärts eine Straße längs, ein Mann in Australien sang „What shall we do with the drunken sailor“-mit Zahnbürste im Mund, ein Kanadier sah in Österreich die polnische Synchronfassung von „Star Wars“ mit türkischen Untertiteln und ein Hase beschloss, während er auf seinem Löwenzahn kaute, eine andere Sprache zu lernen, vielleicht die der Hamster, vielleicht auch nicht.

Anton stand also da, schloss die Augen und atmete die kühle Luft ein, noch roch sie nicht nach Abgasen, sondern eher nach Erdbeermarmelade und der Tag war ein guter Tag, wäre er eine Farbe gewesen, so dachte Anton, wäre es Orange. Ein Orange kurz vorm Abendrot. Anton sah den ersten Schmetterling des Jahres in der Luft herumtänzeln und betrachtete fasziniert die grün gesprenkelten Flügel. Der Schmetterling setzte sich auf Antons Nase, der nun schielte um seinen Nasenbewohner näher betrachten zu können. Vorsichtig neigte er den Kopf zur Seite und der Schmetterling flog davon. Pünktlich um 06:46 Uhr kam die graue Frau, heute trug sie einen kurzen Rock mit Blumen und eine weiße Bluse-es änderte nichts, sie blieb die graue Frau. Sie betrachtete sich im Handspiegel und puderte ihr Gesicht-der Bus kam und Anton machte sie darauf aufmerksam, bevor er vorbeifuhr. Sie steckte den Spiegel hastig ein, sodass ein Lippenstift herausfiel-sie merkte es nicht. Beim Hinfallen malte er kleine Punkte auf den Asphalt. Die Straße hat jetzt Sommersprossen, dachte sich Anton. Auch alle die anderen kamen, der Junge mit dem Basketball, die Frau, die ihr Kind fest am Handgelenk hielt, der ältere Herr mit dem Hund und der ungepflegte Mann aus dem alten Haus, das immer etwas unbewohnt ausgesehen hatte. Dann kamen die Schüler und Anton sorgte gewissenhaft dafür, dass jeder seinen Bus bekam.

Am Ende stand er ganz alleine da, denn bei all der Aufregung hatte er seinen eigenen Bus verpasst, wie so oft. Doch er lächelte, denn der Frühling war da, die Straße hatte Sommersprossen und irgendwann würde er Astronaut sein. Wahrscheinlich.  

Donnerstag, 6. März 2014

Top Ten Thursday #153 (bei mir #2)

Gestern gab es leider kein neues Video mit News, da ich schlichtweg den ganzen Tag unterwegs war (Schule, Leseclub, Kino) und so gibt es erst heute einen neuen Beitrag und morgen dann das Video. Denn am Donnerstag gibt es selbstverständlich den "TopTenThursday". Heute mir diesem Thema:

10 Bücher aus dem Bücherregal eures Partner /Kindes /besten Freundin

Vielen Dank für die tolle Aktion an Alice im Bücherland!
Ich habe mir das Buchregal meiner Eltern angeguckt und folgende Bücher gefunden. Viele habe ich ihnen geschenkt, aber einige verrate schon ziemlich viel über den Lesegeschmack meiner Eltern!

1. "Ein ganzes halbes Jahr"
2. "Ziemlich beste Freunde"
3. "Rachekind"
4. "Blinde Vögel"
5. "Kein Wort zu Papa"
6. "Grönemeyer"
7. "Die Enden der Welt"
8. "Der kleine Prinz"
9. "Oberwasser"
10. "Das Kind"

Dienstag, 4. März 2014

Montagsfrage 2

Heute gibt es wieder die Montagsfrage, einen Tag später zwar, aber dafür gab es gestern eine Kurzgeschichte...
Vielen Dank an Nina für die tolle Aktion! Schaut doch mal auf ihrem Blog vorbei!!!

Was machst du mit deinen gelesen Büchern? 

Ich kann mich unfassbar schwer von Büchern trennen. So stelle ich wirklich jedes Buch wieder ins Regal und deshalb ist sogar einmal ein Regalbrett heruntergebrochen, weil es schlichtweg überlastet war. Ich bilde mittlerweile schon zweite Reihen und einige Bücherstapel sind auch noch in meinem Zimmer verteilt. Zu einigen Büchern habe ich auch Aufstellet, die ich von Buchhandlungen bekommen habe-da tue ich die Bücher auch manchmal rein. Manchmal verleihe ich auch Bücher, aber da habe ich wirklich schlechte Erfahrungen gemacht. Ich achte beim Lesen sehr darauf, dass es keine Knicke im Bücherrücken gibt und dann finde ich es schon sehr schade, wenn die Bücher, die ich verleihe eben nicht so behandelt werden, wie ich es machen würde.